Info Noro-Virus (=Brechdurchfall)

Norwalk-like-Viren (= Noro-Virus)

Ohne Titel

Erreger nicht bakterieller Brechdurchfall-Erkrankungen

Das Norwalk-Virus kommt weltweit vor und ist für die Mehrzahl der nicht bakteriell verursachten Durchfallerkrankungen verantwortlich. Man geht davon aus, dass bei den nicht bakteriell verursachten Durchfallerkrankungen von Kindern bis zu 30%, sowie bei den Erwachsenen bis zu 50% durch Norwalk- Viren bedingt sind.

Das Norwalk-Virus gehört zur Familie der Caliciviridae. Zur Zeit sind ca. 15 verschiedene Genotypen des Norwalk-Virus bekannt, es zeichnet sich durch eine ausgeprägte Genomvielfalt aus.
Die Übertragung der Viren erfolgt primär durch kontaminierte Lebensmittel. Häufig findet sich der Krankheitserreger in Schalentieren, Wasser, Eiswürfeln, sowie in Lebensmitteln die per Hand verarbeitet werden wie Sandwiches, Fruchtsäfte, Salate und Süßspeisen. Die erforderliche Infektionsdosis liegt bei weniger als 100 Viruspartikeln.

Da die Viren sowohl mit dem Stuhl als auch im Erbrochenen erkrankter Personen ausgeschieden werden, ist eine sehr rasche Infektionsausbreitung möglich. Häufig beobachtet man Kleingruppenausbrüche in Alten- bzw. Pflegeheimen, Schulen, Kindergärten, Arbeitskollektiven, Kasernen und Hotels etc.. Die Übertragung erfolgt dabei fäkal-oral oder auch aerogen durch Bildung virushaltiger Aerosole.

Nach einer Inkubationszeit von 6-48 Stunden treten bei den Infizierten starke Brechdurchfälle, Magenkrämpfe, Benommenheit und evtl. Fieber auf. Nach ca. 3 Tagen ist die Erkrankung im Regelfall überstanden, danach werden in der Regel noch 2 Wochen ( vereinzelt mehrere Wochen) Viren im Stuhl ausgeschieden (dies ist wichtig für die Krankenstandsdauer für Arbeitnehmer im Küchenbereich !!).

Die Immunität, d.h. der Schutz vor neuerlicher Infektion, besteht nur für wenige Tage nach durchgemachter Erkrankung, bedingt durch die Variabilität des Norwalk-Virus, somit sind Reinfektionen möglich.
Nachdem es sich um eine Virusinfektion handelt, ist eine ursächliche Therapie nicht möglich. Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes (evtl.Infusionstherapie), Bettruhe, fiebersenkende Maßnahmen und bei älteren Patienten Kontrolle von Herz-Kreislauffunktion sind je nach klinischem Bild zu empfehlen.

Durch die Einhaltung von Hygienemaßnahmen kann der weiteren Übertragung bzw. Verbreitung der Erreger entgegengewirkt werden (intensive Händedesinfektion, zusätzliche Reinigung von Toiletten, bei Nahrungsmitteln gutes Durchgaren/Kochen).

Quelle Laborinfo (Juni 2003)

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