Waldmeister
Wie der Name schon sagt: Waldmeister ist in Wäldern zu Haus. Ab April kann der kundige Spaziergänger dort grüne Teppiche der duftenden Pflanze finden. Dem wunderbaren, aromatischen Duft verdankt der Waldmeister seine botanische Bezeichnung Galium odoratum – zu deutsch: duftendes Labkraut.
Cumarin in Waldmeister
Für das Aroma ist eine chemische Verbindung mit dem Namen Cumarin verantwortlich. Doch freiwillig verbreitet der Waldmeister seinen Duft nicht, denn die Pflanze enthält nur eine Vorstufe des Duftstoffs. Erst wenn Pflanzenzellen durch Zerreiben oder Welken verletzt werden, setzen Enzyme das aromatische Cumarin frei. Aber Cumarin bringt nicht nur Geschmack und Duft. Cumarin ist auch mit Vorsicht zu genießen, weil es in hoher Dosis Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auslöst. Für Lebensmittel ist daher eine Höchstmenge von 2 Milligramm Cumarin pro Kilogramm gesetzlich festgelegt.
Rezept: Waldmeister-Bowle
Für alle, die auf Prozente – nicht aber aufs Aroma – verzichten wollen, hier das Rezept für eine alkoholfreie, erfrischende Waldmeisterbowle.
- Ein Sträußchen getrockneten oder welken Waldmeister (ca. zehn Pflanzen) in einen Liter Apfelsaft hängen. Dabei dürfen die Stiele nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, damit keine Bitterstoffe in die Bowle übergehen.
- Nach einer halben bis zwei Stunden den Waldmeister entfernen, Zitronensaft und Mineralwasser nach Geschmack hinzugeben und mit Waldmeisterblättchen oder Zitronenscheiben garnieren.
Aus dem Apfelsaft mit Waldmeisteraroma lässt sich auch ein echter Wackelpudding kochen. Hierfür rühren Sie Gelatine, Speisestärke oder Agar-Agar in den warmen bzw. kochenden Waldmeister-Apfelsaft (siehe Gebrauchsanweisung des Geliermittels) und stellen die Speise kalt. Da dem selbst gemachten Gelee die Lebensmittelfarbe fehlt, ist er natürlich nicht so grün wie der aus dem Supermarkt.