Das Virus verursacht bei der Erstinfektion die Windpocken (Varizellen), verbleibt dann aber unbemerkt im menschlichen Körper und kann später in Form einer Gürtelrose (Herpes Zoster) wieder in Erscheinung treten.
Typisch für Windpocken ist der juckende Hautausschlag. Aus dem zunächst rotfleckeigen Ausschlag entwickeln sich linsengroße Bläschen mit klarer Flüssigkeit, die später verkrusten. Eine symptomatische Behandlung kann z.B. zur Linderung des Juckreizes erfolgen. Das Virus ist hoch ansteckend. Besonders gefährdet für komplizierte oder gar lebensbedrohliche Erkrankungen sind Patienten mit gestörter Immunfunktion sowie nicht durch Impfung oder Erkrankung geschützte Jugendliche und Erwachsene, insbesondere Schwangere. Diese Personen sollten den Kontakt zu Erkrankten meiden. Seit einigen Jahren ist die zweimalige Impfung aller Kinder gegen Windpocken in Deutschland generell empfohlen.
Typisch für die Gürtelrose ist zunächst ein brennender Schmerz, gefolgt von einer halbseitigen, bandartigen Ausprägung von Bläschen, am häufigsten an Rumpf und Brustkorb, mit zunehmenden Lebensalter auch in Hautsegmenten am Kopf. Bei Personen mit gestörter Immunfunktion ist die Gürtelrose nicht auf einzelne Hautsegmente begrenzt, sondern kann sich auf viele Stellen des Körpers ausbrieten. Bei Kindern verläuft die Erkrankung im Allgemeinen gutartig, bei Erwachsenen können starke Schmerzen durch eine akute Nervenentzündung auftreten. Nach Abheilen der Hauterscheinungen kann ein Nervenschmerz (sog. postherpetische Neuralgie) noch mehrere Monate bestehen bleiben. Ein Impfstoff gegen Herpes Zoster für Erwachsene ab 50 Jahren ist in Deutschland verfügbar.
Quelle: RKI Patienteninformation AGV